Sichtlich beeindruckt von den Tieren zeigten sich die Schülerinnen und Schüler der AG „Hundeverein“, als ihnen Polizeihauptkommissar Volker Marhofer mit seinem Kollegen Herrn Jung und drei Hunden am Mittwochnachmittag einen Besuch abstattete.
Vorab gab es für die Schülergruppe der GTS, die in der AG von Herrn Günther Knieriemen und Herrn Gerhard Ultes vom Verein für deutsche Schäferhunde, Ortsgruppe Mehlingen, ohnehin schon ziemlich gut instruiert war, theoretische Informationen vom Diensthundeführer des Polizeipräsidiums Westpfalz: Marhofer erklärte die komplexen Anforderungen, die an solche Tiere gestellt werden, wie die Polizei die Hunde auswähle, welche Ausbildung sie bekämen, welche ihre Einsatzfelder seien, beantwortete dann zahlreiche Fragen und ließ schließlich die Hunde zum Einsatz kommen.
Candy, ein sehr lebhafter schwarzer Schäferhund, durfte noch im Klassenzimmer seine Qualitäten als Rauschgiftspürhund unter Beweis stellen und dort nach seinem eigens dafür versteckten Übungsobjekt suchen. Damit demonstrierte Candy zwei Grundvoraussetzungen, die ein solcher Polizeihund mitbringen muss: den Spiel- und Beutetrieb, aber auch seine „Umweltsicherheit“: Gemeint ist damit z. B., dass der Hund keine Probleme mit unterschiedlichen Bodenbelägen hat – wie eben mit jenem recht rutschigen PVC-Boden in unserer Schule. Ein drittes grundsätzliches Kriterium ist übrigens die Gesundheit des Tieres.
Die Polizei bzw. das Land Rheinland-Pfalz kauft nicht zuletzt deswegen keine Welpen, was erheblich günstiger wäre; es werden junge Hunde gekauft, die schon etwas weiter sind in ihrer Entwicklung. Ein solcher Hund kostet das Land bis ca. 2500 Euro, andere Bundesländer zahlen laut Marhofer z.T. sogar mehr, denn es ist gar nicht so einfach, an gute, geeignete Hunde zu kommen; nicht umsonst sind es meist deutsche oder belgische Schäferhunde, weil hier das Angebot am größten ist. Letztlich ausgebildet werden die Tiere, so sie denn die Eignungsprüfung bestanden haben, grundsätzlich zu Schutzhunden mit in der Regel einer Spezialisierung als Rauschgift-, Sprengstoff-, Brandmittel- oder Leichensuchhund.
Wie ein solcher Schutzhund nach einem Gewaltdelikt einen Verdächtigen stellt bzw. im Notfall angreift, demonstrierten der Kommissar und sein Kollege daraufhin eindrucksvoll im Hof der BvonA: Jung, durch entsprechende Kleidung geschützt, mimte den Täter, wurde von einem Schutzhund gestellt, der mit kräftigem Gebell seinem menschlichen Kollegen signalisierte, wo er zu finden war. „Täter stellen, verbellen, ablassen“, nennt Marhofer dieses Prozedere. „Ablassen“ muss der Hund ebenso lernen wie die Tatsache, dass er unter Umständen auch zubeißen muss. Und auch das demonstrierte der Schäferhund mit seiner beherzten Attacke auf Jung, als dieser einen Fluchtversuch vortäuschte. Als Belohnung für die getane Arbeit erhielt der Hund im Anschluss den Schutzarm, eine Trophäe, die er sichtlich stolz in der Schnauze über den Hof trug.
Wir danken herzlichst den Leitern des Hundevereins, die den Termin initiiert haben, sowie den zwei Polizisten für diesen ebenso eindrucksvollen wie informativen Besuch.