Fr. Hermus: Dominique, stell dich doch gerne kurz unserer Leserschaft vor.
Dominique: Guten Tag. Ich bin Dominique Uwe Heiden, 18 Jahre alt und besuche momentan die 13. Klasse der BvonA IGS Otterberg. In meiner Freizeit höre ich gerne viel Musik und spiele Fußball.
Fr. Hermus: Auf der Kursfahrt in Paris diesen Sommer hast du uns einige deiner Gedichte im Garten des Versailler Schlosses vorgelesen – ein wunderbarer Moment. ♥ Erzähl mal: Wie kamst du überhaupt zum Schreiben von Gedichten? Warum und wie oft schreibst du?
Dominique: Ich kam durch den Deutschunterricht in der 10. Klasse auf das Gedichte schreiben. Wir sollten damals ein eigenes Gedicht schreiben, was mir so viel Spaß tat, dass ich das privat weitermachte. Ich schreibe Gedichte vor allem um meine Gefühle und Gemütszustände auszudrücken. Je nach Zeit und Lust, schreibe ich mal bis zu 3 Gedichte pro Tag.
Fr. Hermus: Ja stimmt, da erinnere ich mich an einige tolle Deutschstunden. Während einige deiner MitschülerInnen über meine Vorliebe für Gedichte stöhnten, warst du schon damals entzückt von lyrischen Texten. Kürzlich hast du sogar mit einem deiner Gedichte einen Wettbewerb gewonnen, wie ich hörte. Herzlichen Glückwunsch!
Dominique: Ja. Ich habe Anfang 2023 bei einem Gedichtwettbewerb der „Frankfurter Bibliothek“ mitgemacht. Zu gewinnen gabs einen Eintrag mit Namen in deren Gedichtebuch. Außerdem gab es ein 1-jähriges Fernstudium für lyrisches Schreiben zu gewinnen, welches ich nach Anfrage jedoch nicht gewann.
Fr. Hermus: Jetzt sind wir aber gespannt: Würdest du dein Siegergedicht hier mit uns teilen?
Dominique: Ja gerne.
Einsamkeit
Düster treibend in der leere,
Leise klingend die Melodie,
In der herrsch´den Asomnie,
Auf dich zeigend die Gewehre.
Rastend liegen unterm Baume,
Die Welt ganz düster wandernd,
Die Flüsse voller Hoffnung mäandernd,
Merkest schnell das du bist allein im Raume.
Gefangen in sich selbst,
Mitten in der Menschenmasse,
Dein eignes Ich langsam verblasse,
In der schönen alten Welt du schwelgst.
Der Regen prasst im Takte,
Singend wehet der Wind,
In der Stimme eines Kind´,
Deine Erinnerung dich prackte.
Dein Herz langsam pochend,
Du dich geschlagen gebest,
Dem perfekten Ich nachstrebest,
Dein Kopf deines eigen unterjochend.
Die leisen Stimmen von überall,
Gefangen in der Vergangenheit,
Deine Gedanken in der Befangenheit,
Dein Leben mitten im Verfall.
Fr. Hermus: Welche Pläne und Träume möchtest du nach der Schule verfolgen? Kannst du dir vorstellen, das Schreiben zum Beruf zu machen?
Dominique: Nach der Schule will ich einen neuen Lebensweg einschlagen und zu meiner Freundin ziehen. Dort will ich dann meine Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker angehen. Das Schreiben würde ich jedoch bei einem Hobby belassen.
Fr. Hermus: Schreibst du eigentlich nur Gedichte oder auch andere Texte?
Dominique: Ich habe einmal versucht eine Kurzgeschichte zu schreiben, jedoch habe ich schnell gemerkt, dass solche Texte nichts für mich sind, weswegen ich bei Gedichten bleibe.
Fr. Hermus: Was möchtest du angehenden jungen NachwuchsschriftstellerInnen mit auf dem Weg geben?
Dominique: Versucht euch nicht krampfhaft an irgendwelche Regeln zu halten, was das Gedichte schreiben, angeht. Wenn ihr irgendwas fühlt oder vermitteln wollt, versucht es einfach runterzuschreiben und dabei weniger auf die äußerliche Form/Struktur zu achten. Die kommt meist automatisch beim Schreiben 🙂